Die Lab-Umgebung sollte möglichst vom eigentlichen Heimnetz getrennt werden, sodass hierfür die Konfiguration eines entsprechenden vSwitches, nebst der benötigten Portgruppen auf dem ESX notwendig war. Das eigentliche Routing und Firewalling erfolgt dann mittels pfSense.
Die ursprüngliche Idee, eine lokale Windows Domäne aufzuziehen, habe ich relativ schnell verworfen, da die Hardware des Odroid dem nicht gewaschen scheint. Sicherlich ist der Betrieb einzelner Windows VMs ohne Weiteres möglich, jedoch wollte ich mich erstmal mit der neuen Umgebung vertraut machen. Eine Windows Domäne kann auch später noch folgen.
Die Installation der pfSense verlief ohne Probleme und relativ zügig. Um das Routing aus aus meinem Heimnetzwerk zu ermöglichen, habe ich manuelle Routing-Einträge auf meinem PC hinzugefügt. Anschließend habe ich ein paar grundlegenden Regeln in der Firewall erstellt und getestet.
Der nächste Schritt war die Bereitstellung einer vCenter-Appliance um eine möglichst „realitätsnahe“ Umgebung zu erzeugen. Kaum eine VMware-Umgebung kommt ohne eine solche Appliance aus, da sie eine Vielzahl an Management- und Überwachungsfunktionen mitbringt.
Um diese jedoch bereitstellen zu können benötigt man DNS. Zwar kann man das Ganze auch „irgendwie“ mittels Einträgen in die hosts-Datei hinbiegen, ich halte das aber für Bastelei. Leider sieht man auch in produktiven Umgebungen immer wieder solche „Workarounds“ und wundert sich dann über ein nicht erklärbares Systemverhalten.
Glücklicherweise bietet pfSense einen eigenen DNS-Resolver, welchem man mittels Overwrites individuelle Einträge hinzufügen kann. Die benötigten Einträge für die neue vCenter-Appliance, sowie den ESX-Server waren schnell angelegt. Zusätzlich habe ich gleich noch einen Eintrag für die Firewall erstellt.
Wer noch ein Stück weiter gehen möchte, kann ebenso NTP auf der pfSense aktivieren um einen zentralen Zeitserver für das Netzwerk bereitzustellen. DHCP oder sonstige Dienste habe ich vorerst nicht konfiguriert. Die Adressvergabe in meiner Lab-Umgebung erfolgt komplett mittels statischer IPv4-Adressen.
Die Installation der kleinsten vCenter-Appliance verlief dann auch überwiegend unauffällig….bis auf die Zeit.
Der Odroid ist mit seinem Celeron Prozessor nicht unbedingt leistungsstark und brauch für alles etwas länger. Allein die jetzt laufenden Dienste lasten die CPU schon gut aus. Der Start des vCenters bringt die CPU zum Anschlag. Wenn es dann einmal läuft, ist es einigermaßen performant. Ausnahmsweise ist der Arbeitsspeicher mal nicht das Problem, von den 32GB sind noch gut 26GB frei.