Seit jeher hatte ich das Verlangen eine einigermaßen sinnvolles HomeLab aufzubauen. Woher dieser Drang rührt, kann ich nicht sagen, aber irgendwie fasziniert mich die Idee.
Die ersten Versuche wurden klassische mit einem RaspberryPi der ersten und zweiten Generation vorgenommen. Dies kann man jedoch für meinen Fall als Spielerei abtun.
Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit arbeite ich zum Großteil mit den Produkten von VMWare. So toll das manchmal auch ist, im Ressoucenbedarf, allein für die Managementfunktionen, ist es mitunter „kompliziert“. Hier unterscheidet sich das HomeLab nicht unbedingt vom großen Rechenzentrum, denn Arbeitsspeicher ist irgendwie immer knapp. Erschwerend kommt beim Privatanwender noch der Kostenaspekt hinzu, da Beschaffung und Betrieb nicht immens teuer sein sollten.
Nach den missglückten RaspberryPi-Versuchen, konnte ich einen geeigneten Dedicated Root Server in der Hetzner Serverbörse ergattern. Für ca. 45€ pro Monat konnte ich so auf immerhin auf einen Intel Xeon 1230v3 mit 8 Thread und bis zu 3,70 GHz, 32GB RAM, sowie 2TB SAS Platten zurückgreifen. Darauf lief ein Standalone VMware ESXi 6.5 (später 6.7) als Typ 1 Hypervisor, welcher wiederum die Basis für eine kleine Testumgebung, nebst pfSense-Firewall, OpenVPN-Server, eigener Nextcloud-Instanz und Active Directory stellt.
Diese Umgebung lief sehr unauffällig, stabil und performant. Später wurde das Konstrukt durch ein Monitoring mittels Grafana ergänzt. Ich konnte sogar einige Test für die Arbeit auf die pfSense– und OpenVPN-Infrastuktur auslagern, da wird zu diesem Zeitpunkt noch kein vollumfängliches Testsystem dafür hatten. Alles in allem war dies ein voller Erfolg und ich war soweit zufrieden…
…ESXi als Standalone ist nun nicht wirklich Praxistauglich. Für die Installation einer vCenter Appliance fehlte es mir an Ressourcen. Vor allem RAM, da die VCSA schon zwischen 8-10GB RAM haben möchte, in neueren Versionen sogar eher 12GB. Erschwerend kam hinzu, dass „mein Server“ nur 32GB RAM ansprechen konnte, der Chipsatz unterstützt einfach nicht mehr. Zusätzlich hatte ich nur einen einzigen Host. Das bedeutet, dass sämtliche interessante Funktionen die so ein vCenter anbietet, nicht für mich realisierbar waren.
Den Todesstoß für diese Art Lab brachte dann ESXi 7.0 mit sich. Die Hardware wurde zum teil nicht mehr unterstützt, was den Weiterbetrieb natürlich empfindlich beeinflusste. Auf Ewig bei ESXi 6.7 verbleiben war keine Option für mich. So kündigte ich „meinen Server“, erstellte ein Backup der wichtigsten Nextcloud Daten und beerdigte das Projekt vorerst.